BPA in Brotdosen – Gefahr oder unnötige Sorge?

Rubrik: Kunststoff Brotdose - Ratgeber

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BPA in unseren Brotdosen – spielen wir täglich mit unserer Gesundheit? Die Kontroverse um Bisphenol A sorgt seit Jahren für Aufruhr. Doch handelt es sich um eine echte Gefahr oder lediglich um Panikmache? Gibt es Brotdosen ohne BPA und wenn ja und sind diese unbedenklich?


Was ist BPA?

Bisphenol A (BPA) ist eine organische Chemikalie, die hauptsächlich bei der Herstellung von Polycarbonatkunststoffen und Epoxidharzen verwendet wird.

Diese Materialien sind in vielen Alltagsgegenständen weit verbreitet, von Babyflaschen über Brillengläser bis hin zu DVDs.

Die Struktur von BPA ähnelt der von dem natürlichen Hormon Östrogen. Daher erregt BPA in wissenschaftlichen Kreisen wegen seiner potenziellen Fähigkeit, die Hormonfunktion des Körpers zu beeinflussen, besondere Aufmerksamkeit. Die Anwendung in Verbraucherwaren ist heute sowohl wegen seiner praktischen Eigenschaften als auch wegen seiner potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen sehr umstritten.

Warum ist BPA in manchen Brotdosen?

Die Verwendung von BPA in Brotdosen sorgt für einzigartigen Eigenschaften im Kunststoff.

Es macht den Kunststoff nicht nur leicht und bruchsicher, sondern auch transparent und hitzebeständig. BPA trägt zur Festigkeit des Kunststoffs bei und macht ihn widerstandsfähig gegen Stöße und Brüche. Eine Eigenschaft, die besonders in Gegenständen geschätzt wird, die täglich in Gebrauch ist.

Mögliche Gefahren von BPA

Bisphenol A (BPA) hat in den letzten Jahren, insbesondere in Bezug auf seine möglichen gesundheitlichen Auswirkungen, erhebliche Aufmerksamkeit erregt.

Zahlreiche Studien haben die Auswirkungen von BPA auf den menschlichen Körper untersucht, und viele dieser Studien haben potenziell besorgniserregende Ergebnisse geliefert. [1]

Ein Hauptanliegen ist die Fähigkeit von BPA, als endokriner Disruptor zu wirken. Das bedeutet, dass es in den Körper gelangen und die normale Funktion von Hormonen (in dem Fall von BPA Östrogen) stören kann.

Dies kann zu Entwicklungs- und Fortpflanzungsproblemen bis hin zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten führen. Es gibt auch Untersuchungen, die negative Auswirkungen von BPA auf das Herz-Kreislauf-System [2], das Gehirn [3] und das Verhalten von Tieren zeigen.

Während viele Studien auf Tieren durchgeführt wurden und die Ergebnisse nicht immer direkt auf den Menschen übertragen werden können, bleibt die Tatsache, dass BPA das Potenzial hat, die menschliche Gesundheit in nicht unerheblichen Weisen zu beeinflussen.

Wie erkenne ich BPA?

In der heutigen Zeit ist es essenziell, gut informiert zu sein und proaktiv zu handeln, wenn es um unsere Gesundheit und die unserer Liebsten geht. Hier sind einige handfeste Ratschläge, wie Du das Risiko minimieren kannst, BPA ausgesetzt zu sein.

Achte beim Einkauf darauf, dass auf den Brotdosen explizit “BPA-frei” steht und kaufe bei einem Händler, dem du vertrauen kannst. Wenn du dir unsicher bist, kannst du bei deinem Händler nach dem sogenannten “LFGB-Zertifikat” fragen. Dieses Zertifikat gibt an, ob ein Kunststoff für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen ist. 

Wenn du eine Brotdose besitzt, bei der du dir nicht sicher bist, ob sie BPA-frei ist, fülle keine heißen Lebensmittel oder Getränke hinein. Hitze kann die Freisetzung von BPA fördern.

Gefahr auch ohne BPA?

Andere Weichmacher

Einige BPA-freie Produkte könnten andere Chemikalien oder Weichmacher verwenden, um ähnliche Eigenschaften zu erreichen. Manche dieser Alternativen sind nicht so umfassend untersucht wie BPA und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit könnten unbekannt sein. Ein Beispiel hierfür ist Bisphenol S (BPS), das manchmal als Ersatz für BPA verwendet wird und ähnliche gesundheitliche Bedenken hervorruft.

Andere Chemikalien

Kunststoffe können auch andere Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Stabilisatoren und Antioxidantien enthalten. Während viele dieser Zusätze als sicher gelten, gibt es immer noch Bedenken hinsichtlich der möglichen Migration einiger dieser Chemikalien in Lebensmittel, besonders unter bestimmten Bedingungen wie Erhitzung.

Kunststoffe werden aus Erdöl hergestellt.

Mikroplastik

Kunststoffbrotdosen können über die Zeit durch Abrieb oder durch die Nutzung von spitzem Besteck Mikroplastikpartikel freisetzen. Mikroplastik ist definiert als kleine Kunststoffteilchen, die weniger als 5 mm groß sind.

Es gibt Bedenken über die potenzielle Aufnahme von Mikroplastik durch den Menschen und seine Auswirkungen auf die Gesundheit, obwohl die Forschung in diesem Bereich noch nicht abschließend ist.

Gefahr durch häufige Verwendung

Mit der Zeit können Kunststoffbrotdosen Risse, Verfärbungen oder ein verändertes Aussehen zeigen, was auf den Abbau des Materials hinweist.

Solche physischen Veränderungen können auch bedeuten, dass die Dose anfälliger dafür wird, Chemikalien in die darin aufbewahrten Lebensmittel freizusetzen. [4]

Außerdem kann ein alternder Kunststoff porös werden, was das Wachstum von Bakterien fördern kann. Daher ist es wichtig, ältere Brotdosen regelmäßig zu überprüfen und sie bei sichtbaren Anzeichen von Verschleiß zu ersetzen.

Quellen

 

[1] https://www.verbraucherzentrale.de/ (aufgerufen am 16.08.2023)

 

[2] https://www.focus.de/gesundheit/ (aufgerufen am 16.08.2023)

 

[3] https://www.mdr.de/ (aufgerufen am 16.08.2023)

 

[4] https://www.nw.de/ (aufgerufen am 16.08.2023)

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